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„Danke“ heißt das wichtigste Wort

Forst. Forster Grundschüler spenden über 1000 Euro für den ASB Wünschewagen.
Danke ist am Montag das wichtigste Wort in der Forster Stadtkirche. Ausgesprochen und gesungen von den Schülern und Lehrern der evangelischen Grundschule Forst.

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Persönlich holt ASB-Landesgeschäftsführer Jürgen Haase (3.v.l) mit dem Wünschewagen und seinem Team die über 1000 Euro Spende bei den Schülern der evangelischen Grundschule in Forst ab. Die Schüler nutzten die Chance für einen Blick in das besondere Auto. FOTO: LR / Katrin Kunipatz


Sie feiern nämlich in der Kirche St. Nikolai ihren Erntedankgottesdienst. Zuvor haben die Schüler, ihre Familien und andere Forster jede Menge Erntedankgaben zusammengetragen. Kürbisse, Äpfel, aber auch Milch, Nudeln und eine große Packung Waschmittel sind rund um den Altartisch aufgestellt. „Eben Dinge, die man für das tägliche Leben braucht“, erklärt Luisa aus der sechsten Klasse. Ihr Mitschüler Emilio erklärt, dass die Kinder die Gaben mit kleinen Bollerwagen im evangelischen Seniorenwohnheim „Friedenshaus“ und im Forster Flüchtlingswohnheim abgeben werden.
Danke sagt auch Jürgen Haase, Landesgeschäftsführer des Arbeiter-Samariter-Bunds (ASB) Brandenburg. Noch in der Kirche nimmt er aus den Händen der stellvertretenden Schulleiterin Evelyn Mattner einen Scheck über 1047,64 Euro für die Aktion „Wünschewagen“ entgegen. Geld, das die rund 120 Schüler der evangelischen Grundschule im Sommer beim Spendenlauf zusammengebracht haben. In der größten Sommerhitze liefen sie auf dem Hornoer Dorfplatz Runde für Runde. Schon zu diesem Zeitpunkt stand fest, dass eine Hälfte der erlaufenen Summe an den ASB-Wünschewagen gespendet wird. An der Abstimmung hatten alle Schüler teilgenommen.Überrascht war Evelyn Mattner, als sich der Wünschewagen klar gegen die Jugendfeuerwehr durchsetzte. „Es ist einfach eine sehr gute Idee“, erklärt Leoni. Luisa pflichtet ihr bei, es sei wichtig alten Menschen zu helfen. Erstaunt ist Jürgen Haase, wie offen die Kinder mit dem Thema Tod umgehen. Noch im Rahmen des Gottesdienstes gab es eine kleine Fragerunde. Jennifer, Ida und Amira aus der fünften Klasse fragten und alle Kinder in den Kirchenbänken erfuhren von Jürgen Haase, dass in Brandenburg jährlich rund 25 letzte Wünsche erfüllt wurden. Etwa die Hälfte der Fahrten führt an die Ostsee. Hier habe das Team des Wünschewagens schon ein gutes Netzwerk aufgebaut, sodass die todkranken Menschen bis an den Strand oder sogar ins Wasser kommen. Viele Fahrten haben eine familiäre Geschichte. „Wir waren schon beim Schulanfang, drei Hochzeiten und einer Jugendweihe“, erklärt Haase. „Es sind Reisen, die unsere Fahrgäste oder deren Angehörige nicht allein bewältigen können.“
Mit der Spende der Schüler sollen letzte Wünsche von Menschen aus dem Raum Forst und Cottbus erfüllt werden. Jürgen Haase verspricht – wenn es die Fahrgäste erlauben – einen Bericht und Fotos an die Schule zu schicken. Etwa zwei Fahrten ließen sich mit der Spende finanzieren, so der Geschäftsführer. Die Unterhaltung des Wünschewagens kostet pro Jahr rund 150 000 Euro und wird allein aus Spenden bezahlt, die der ASB beispielsweise von der Sparkasse, Einzelpersonen oder Betrieben erhalte, die bei Jubiläen statt Geschenken Spenden sammeln.
Mit leeren Händen ist auch Jürgen Haase nicht nach Forst gekommen. Jeder Spender bekommt eine kleine gehäkelte Maus als Andenken. Nun ist es an Evelyn Mattner, danke zu sagen. Ein Platz in der Vitrine im Eingangsbereich der Schule ist dem Mäuschen schon sicher.

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Den Gottesdienst zum Erntedank feierten die Grundschüler in der Stadtkirche St. Nikolai mit Liedern und Gebet.  FOTO: LR / Katrin Kunipatz

Quelle : LR vom 8. Oktober 2018 / Katrin Kunipatz

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